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Motorrad-Tour Sächsische Schweiz

Ein Blog-Eintrag von Katja Ezold

 

Im Juni diesen Jahres haben wir an zwei Eintagestouren per Motorrad teilgenommen, die von Almoto angeboten wurden –  es ging in den Spreewaldund ins Erzgebirge. Doch bei den in Dresden startenden Touren gibt es ja noch die in die Sächsische Schweiz. Ich habe bereits 2017 an dieser teilgenommen, doch nun hatte auch Katja Blut geleckt und so haben wir uns für die Tour im August angemeldet.

Aufgrund fehlender Teilnehmer wäre die Tour beinahe ausgefallen, doch rechtzeitig fanden sich neben uns beiden 4 weitere Teilnehmer auf 3 Maschinen.

 

Vorgeschichte

Nach dem meine „Erna“ erst in der Werkstatt zur Wartung war, habe ich natürlich in Vorbereitung zur Tour eine Probefahrt gemacht. Dabei fiel mir auf, dass etwas mit der Leerlaufdrehzahl nicht stimmte. Nach einigem probieren ging es zurück zur Werkstatt meines Vertrauens (AK Zweirad Dresden).

Auf der Bühne versuchten wir das Problem nachzubilden und da passiert es – ein dünner Strahl aus heißem Kühlwasser spritzte aus einem kleinen Bauteil. Nach gut 14 Jahren hatte der Kühlwasserfilter das zeitliche gesegnet. Eine Notreparatur brachte mich sicher nach Hause, aber das Ersatzteil war nur online zu beschaffen.

Herr Kallich hat mir mal wieder unkompliziert helfen können, schade nur dass der 70-jährige seine Werkstatt mangels Nachfolger wohl noch in diesem Jahr schließen wird.

Sollte jemand jemanden kennen – gern weitersagen.

Zurück zur Tour. Ohne funktionierendes Motorrad sah es 2 Tage vor der Tour schlecht aus. Ein Ersatzteil würde erst nach der Tour verfügbar sein, was also tun? Absagen? Nein, für uns stand fest, dass wir teilnehmen werden.

Ausleihen

Dass Motorradfahrer untereinander ein sehr kollegiales Völkchen sind, ist wohl hinreichend bekannt. Man hilft sich unkompliziert und kurzfristig. Ein kurzer Anruf bei Gärtners Motorradshop in Dohna genügte und uns wurde eine Leihmaschine für Montag bereitgestellt – nicht erst um 10 Uhr, wie es sonst für Leihmaschinen gilt, sondern direkt früh zur Werkstattöffnung um 8 Uhr.

 

Wie Matthias Gärtner selbst, sind auch seine Mitarbeiter mit ganzem Einsatz dabei – Danke euch!

So konnten wir nach kurzer Prüfung schon 8:20 Uhr mit einer Yamaha Tracer 700 vom Hof rollen und waren pünktlich 9 Uhr am Treffpunkt der Almoto Tour zurück in Dresden.

 

Trotzdem – das abschließende Urteil stellt der Tracer 700 ein größtenteils gutes Zeugnis aus. Viel falsch machen kann man nicht, das Gesamtpaket hat in dieser Preisklasse kaum Konkurrenz und macht fahrerisch einfach Spaß. Wer noch nicht überzeugt ist, sollte mal beim Händler seines Vertrauens eine Probefahrt durch eine kurvenreiche Gegend vereinbaren – ich hätte da schon eine Idee …

 

Tour

Um 9 Uhr trafen wir am Treffpunkt in der Dresdner Neustadt Patrick wieder, der uns schon wiederholt als Guide auf zwei Rädern ein Garant für eine tolle Tour sein sollte.

Kurze Zeit später war die Gruppe vollständig uns es rollten hinter Patricks BMW zwei Yamaha, eine Buell und eine Harley über die Bautzner Landstraße los.

Aus der Stadt heraus ging es über Rossendorf nach Wilschdorf, wo es weiter nach rechts in Richtung Lohmen ging.

Die Gruppe sortierte sich und auf dem ersten Streckenabschnitt war das Tempo noch recht gering, wurde aber allmählich gesteigert. Am Ende der Gruppe fuhr die Harley Davidson, ebenfalls ein Leihmotorrad, pilotiert von einem der drei teilnehmenden Andreas und in Begleitung seiner Sozia. Dass der 60-jährige seit 30 Jahren nicht mehr Motorrad gefahren ist, war zwar zu spüren, doch war dem Genussfahrer natürlich die Wahl seines Tempos selbst überlassen. War er nach längeren flotten Abschnitten etwas abgeschlagen, wartete wie üblich Patrick mit den restlichen Fahrern auf ihn.

Von Lohmen ging es dann auf die alte Rennstrecke hoch nach Hohnstein und über Lohsdorf nach Sebnitz. Von da aus wurde das kurvenreiche Kirnitzschtal in Angriff genommen. An dessen unterem Ende erreichten wir Bad Schandau, bevor es über Porschdorf wieder zurück in Richtung Hocksteinschänke ging. Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung zum Parkplatz an der Bastei. Nach fast zwei Stunden ununterbrochen auf dem Zweirad erreichten wir dort unser erstes Ziel.

Der Besuch des Basteigebietes ist auch zum wiederholten Mal ein Erlebnis. Die Aussicht auf die Elbe, die unterhalb des Sandsteingebirges eine Schleife macht, die verwitterten Felsen und die atemberaubende Natur sind wohl ein Muss für Besucher der Region.

Einige schöne Bilder von den 7 Teilnehmern sind entstanden, aber auch die Basteibrücke selbst war häufiges Fotomotiv.

Nach über einer Stunde knurrte aber allen der Magen und so ging es erneut über die Rennstrecke hinab ins Tal und in die Polenztalschänke. Ein ausgiebiges Mittagessen mit Wildgerichten und deftigen Beilagen wurde mit allerlei Gesprächen garniert und so vergingen fast 1,5 Stunden, bevor wir uns wieder in die Sättel schwangen.

Der nächste Streckenabschnitt sollte uns zur Festung Königstein führen, doch der kürzeste Weg wurde gegen eine vielfach interessantere Streckenführung getauscht. So ging es noch Richtung Heeselicht dann zurück zur Hocksteinschänke, womit die Teilnehmer die ganze ehemalige Rennstrecke abgefahren waren. Hinunter nach Bad Schandau ging es weiter. Die Elbseite wurde erstmalig gewechselt, doch schon auf der Brücke ging es scharf rechts. Den kleinen Ort Krippen hatte ich bis dato nur aus der Perspektive der S-Bahn gesehen, die kurze Durchfahrt auf 2 Rädern machte aber Lust auf mehr. Auch die leeren und kurvenreichen Straßen nach Cunnersdorf sind einen Besuch wert. Ins Ortszentrum des Kurortes Gohrisch fuhren wird nicht, kurz vorher ging es hart rechts und zurück auf die B172, nur wenige Meter hinter der Elbquerung. Durch Königstein ging es hinauf bis zum Parkhaus der Festung Königstein, wo Motorräder kostenlos parken können – sehr löblich.

Nach einer Stärkung mit selbstgemischtem Softeis fuhren wir mit der kleinen Bahn hinauf zum Vorplatz der Festung. Die Gruppe teilte sich, die drei einzelnen Herren nahmen den Fahrstuhl, die beiden Paare gingen zu Fuß. Oben angekommen wurden die Gespräche vom Mittagessen bei Kaffee und Kuchen wieder aufgenommen.

Leider reichte die Zeit nicht für einen großen Rundgang aus, wohl aber für einige weitere Fotos.

Für uns hieß es dann sich zu beeilen, es war bereits nach 17 Uhr und wir hatten zugesagt,  18 Uhr die gemietete Tracer 700 wieder zu Gärtners zu bringen.

Nach einer kurzen Verabschiedung von der erneut tollen Gruppe ging es also über Pirna nach Heidenau zum Auftanken und dann weiter nach Dohna, welches wir kurz vor Ladenschluss erreichten.

Die restliche Truppe setzte ihren Weg noch weiter fort.

 

Test

Dass die Ausfahrt als positiven Nebeneffekt den ausführlichen Test eines Motorrades beinhaltete, war nicht so geplant. Aber es war eine schöne Erfahrung und man könnte sich glatt dran gewöhnen.

Die Tracer 700 ist ein Schwestermodell der Yamaha MT-07 und die bisher dritte Variante neben der XSR700. Der namensgebende 700ccm Motor ist eine Wucht. Klingen im heutigen Leistungswahnsinn auf 2 Rädern 75PS nach nicht viel, reichen sie in Wirklichkeit für alle Lebenslagen. Unsere Lebenslage, eine flotte Tour durch ein kurvenreiches Mittelgebirge zu zweit überforderte den Zweizylinder zu keiner Zeit. Die recht hohe Scheibe reduzierte den Winddruck auf den Oberkörper deutlich, ließ aber genug Frischluft auf den Helm kommen, damit man trotzdem das Gefühl hatte, mitten im Wind zu sitzen.

Wie auch die Scheibe waren der Akrapovic Auspuff und die Komfort Sitzbank aus dem Zubehörkatalog. Alle Teile für sich sind tolle, auf ihre Art sinnvolle Accessoires für das Tourenbike ohne Geländeambitionen. Am ehesten könnte man auf den Auspuff verzichten – der klingt zwar (Entschuldigung) geil, ist aber verzichtbar. Die Sitzbank hingegen hat mich begeistert – bequem und mit toller Haftung für den Fahrer. Bezüglich des Soziuskomforts hatte Katjas Rückseite aber klar eine Abwertung angeraten. Ähnliches gilt für den Kniewinkel auf dem hinteren Sitzplatz – Riesen fühlen sich da schlecht untergebracht.

Doch wie fährt sie nun, die Tourenvariante des Bestsellers MT-07? Eigentlich sehr ähnlich wie ihre Schwester. Die Federung ist weicher und mehr auf Komfort abgestimmt, aber straffer als bei der XSR700. Wahrscheinlich ist hier der beste Kompromiss der drei Modelle gefunden. Die Maschine folgt jedem Lenkimpuls spielerisch. Eine präzise Fahrweise ist genauso möglich wie die Korrektur der gewählten Linie. Die Tracer fährt sich so handlich, dass es fast schon langweilig ist. Aber eben nur fast – der grandios aufspielende Motor zieht in allen Lebenslagen und zaubert ein breites Grinsen in die Gesichter von Fahrer und Beifahrer.

Dazu ist die Yamaha sogar noch ein echtes Vernunftgerät – der Anschaffungspreis ist für ein vollwertiges Motorrad moderat und für die ~200km wanderte Benzin für knapp 10€ in den 17 Liter fassenden Tank. Da hat das Display im Cockpit nicht umsonst so oft „ECO“ angezeigt.

 

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Warum ein Motorrad dieser Klasse eine derart wuchtige Plastikverkleidung haben muss, ist mir schleierhaft – weniger wäre hier mehr. Auch der mit 180mm extrem breite Hinterreifen erschließt sich mir nicht. Klar, sieht toll aus – aber man braucht unnötig viel Schräglage in schnellen Kurven, um die Rasten vom Erdboden fern zu halten und teuer ist er auch noch – 150mm Breite wären völlig ausreichend und der Leistung angemessen gewesen. Rein subjektiv hatte weniger Gefühl für das Vorderrad im Vergleich zur sportlicheren MT-07 und über die Kritikpunkte meiner Sozia habe ich bereits etwas geschrieben.

 

Zum Schluss

 

Unser Dank für diesen tollen Tag gilt Tourguide Patrick und dem Team von Almoto, der Mannschaft von Gärtners Motorradshop für die schnelle und unkomplizierte Hilfe, Yamaha, weil sie tolle Motorräder bauen und unseren Mitfahrern, die die Tour zu einem großartigen Erlebnis gemacht haben. Allzeit gute Fahrt!

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